Besser schlafen dank Melatonin



2010-06-16 | mp München - Viele Menschen leiden im Sommer unter Schlafproblemen. Diese treten häufig auf, wenn es heiß ist und dadurch Herz-Kreislauf-Beschwerden ausgelöst werden. Für den Tiefschlaf ist vor allem das Hormon Melatonin wichtig. Es wird in der Zirbeldrüse, einem winzigen Teil des Zwischenhirns, produziert. Diese Drüse steuert über die Melatoninausschüttung die innere Uhr des Körpers. Impulse der Zirbeldrüse signalisieren den Organen die Tageszeit beziehungsweise die Jahreszeit: Bekommt tagsüber das Auge Licht ab, wird die Hormonausschüttung ins Blut eingestellt. Bei fehlender Lichteinwirkung, also nachts, wird das Schlafhormon aus den Speichern abgegeben und sorgt somit für die schlaffördernde Wirkung. Gleichzeitig wird laut der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Anti-Aging Medizin (GSAAM) die Bildung des Botenstoffs für die Appetitsteuerung, Leptin, gehemmt. Daher kann eine kurze Nacht tagsüber oft zu Heißhunger führen. Das Ergebnis ist dann nicht selten Übergewicht.

Melatonin soll auch für Tiere und in der Pflanzenwelt, zum Beispiel in Baldrian, Johanniskraut und Algen, einer der wichtigsten Botenstoffe sein. Das Schlafhormon dient als Schutzstoff für Nervenzellen des Gehirns und Kampfstoff gegen Krankheitserreger. Der Körper stellt mit zunehmendem Alter weniger Melatonin her. Das ist laut GSAAM wahrscheinlich die Ursache für alterstypische Schlafstörungen. Sie können verschwinden, wenn durch die Zuführung von körperidentischem (bioidentem) Melatonin der frühere Spiegel wieder erreicht wird. Hormonpräparate sind in Deutschland verschreibungspflichtig und nur in Absprache mit dem Arzt einzunehmen. mp/al



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